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Deutschlands erste WM

Inwiefern wurde Fussball zum Beeinflussen der Bevölkerung bei der Fussball-Weltmeisterschaft von 1934 benutzt ?

Die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) ist eine Globale Veranstaltung, welche von der Fifa (internationaler Verband des Asssociation Fußball) alle vier Jahre organisiert wird. Es ist ein Fussballtunier für Nationalmannschaften. Heutzutage ist die Meisterschaft, hinsichtlich der TV-Zuschauerzahl, die grösste Sportveranstaltung der Welt, ihre Bedeutung kann sogar mit den Olymischen Spielen aufnehmen. Alle qualifizierten Länder können mitmachen und die Spiele finden im Land der vorherigen Gewinner statt. Zuerst fanden die grössten Fussballspiele im Rahmen der Olympischen Spielen statt, und es traten hauptsächlich europäische Länder gegeneinander an. Dennoch fand die allererste WM 1930 in Uruguay statt, nachdem ihre Mannschaft bei den Olympischen Spielen eine hervorragende Leistung vollbracht hatte. Leider konnte die Deutsche Mannschaft wegen den zu hohen Reisekosten nicht teilnehmen.

Le gardien de but

Bei der zweiten Weltmeisterschaft 1934 in Italien konnte Deutschland zum ersten Mal teilnehmen. Damals war Adolf Hitler vor kurzer Zeit an die Macht gekommen, der Nationalsozialismus begann langsam sich in Deutschland zu entwickeln. Ein essenzieller Teil von Hitlers Politik beruhte auf der öffentlichen Meinung, wie sehr die Deutschen ihn und seine Ideen unterstützten. Das Nationalsozialistische Regime benutzte darum häufig Propaganda, es verbreitete seine Ideen in manipulativen Texten, Fotos, Veranstaltungen und Vorträgen, die die deutsche Macht und die Zuverlässigkeit dieses Regimes hervorhoben, um die gemeinschaftliche Meinung ihm gegenüber zu beeinflussen. Für eine vorteilhafte Propaganda für den Nationalsozialismus musste Deutschland gewinnen: Ein Sieg würde die Bevölkerung aufmuntern und Hitler könnte sie somit einfacher manipulieren, um seine Ziele zu erreichen. Jedoch war der deutsche autoritäre Reichskanzler nicht der einzige, der diese WM ausnutzen wollte. Der Ausrichter dieser WM, Italien, war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls vom Aufstieg eines autoritären Regimes, des Faschismus unter dem Diktator Benito Mussolini, geprägt. Tatsächlich hat der Diktator die Meisterschaft als Propaganda und Werbung für den Faschismus benutzt. Nachträglich wurde ihm dennoch vorgeworfen, gegen die Regeln verstossen und die Schiedsrichter zum Vorteil der italienischen Mannschaft bestochen zu haben.

Das Durchschnittsalter der deutschen Mannschaft entsprach genau 24 Jahren, was sie bis heute zur jüngsten deutschen Fussballmannschaft macht, die bei einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat. Diese qualifizierte sich, indem sie gegen Luxemburg spielte. Nach diesem ersten Spiel stand Deutschlands Aufnahme im Turnier schon fest, durch ein Sieg fand das geplante Spiel gegen Frankreich nicht statt, weil es irrelevant gewesen wäre.

Die Deutsche Mannschaft gewann alle Spiele bis zum Halbfinale, wo es 3 zu 1 gegen die Tschechoslowakei verlor. Im Spiel um den dritten Platz spielte Deutschland gegen Österreich und erreichte die Bronzemedaille durch einen Sieg von 3 zu 2. Da es Deutschlands erste Teilnahme an einem solchen Turnier war, hat die Mannschaft eine gute Leistung vollbracht. Dazu hatte es vor dem Spiel ein Problem, bzw. Missverständnis gegeben, da es noch nicht die Heim-Auswärts-Regeln für Trikots gab. Sowohl Deutschland als auch Österreich hatten vorgehabt, in weiß-schwarz aufzutreten, wodurch die Mannschaften schlecht zu unterscheiden waren. Durch ein Los wurde entschieden, dass die Österreicher das Trikot vom SSC Neapel überziehen mussten.

 

Wie erwartet fand das Finale zwischen Italien und der Tschechoslowakei statt und Italien gewann. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Italiener vom Schiedsrichter Evan Eklind profitiert haben, schon im Spiel zwischen Deutschland und Österreich galt er als schwach. Während dem Finale war er mehrmals gegenüber den Italienern nachsichtig und z.B auf manche Feldverweise verzichtete. Vieles deutet auf eine Bestechung an, damit Mussolini die Propaganda von der Macht Italiens verbreiten und die Bevölkerung manipulieren konnte. 

Ivan Eklind, der Schiedschrichter des Finales 

Die 1934er Fussball-Weltmeisterschaft wurde überraschenderweise nicht sehr stark von den Medien verbreitet. Es waren nur acht deutsche Reporter vor Ort, die Spiele wurden auch nur auszugsweise im Radio übertragen. Dazu durften die Reporter sich das Training der Spieler nicht anschauen. Die Weltmeisterschaft war damals noch nicht sehr wichtig, selbst beim Finale war das Stadion nicht ausverkauft. Dies lag hauptsächlich an den hohen Eintrittspreisen und dem zur selben Zeit stattfindenden „Giro d’Italia“, ein Radrennen. Tatsächlich war die Radfernfahrt damals noch viel bekannter als Fußball.

Man kann also sehen, dass es damals noch nicht dieses heutzutage wichtige patriotische Gefühl gab, bei welchem man sehr stolz auf das Fußballteam seines Land ist und all seine Spiele verfolgt.

Dennoch, als Deutschland die Weltmeisterschaft 1954 gewann, hatte dies einen besonderen Einfluss auf die Gesellschaft, welchen die erste Weltmeisterschaft nicht auslöste. Dieser Sieg brachte die deutsche Bevölkerung zusammen, sie waren stolz auf ihr Land, stolz darauf, einer selben Nation anzugehören und sich als "Deutsche" bezeichnen zu können. Die Fussballweltmeisterschaft hat dazu beigetragen, die Menschen zu versammeln und zu einigen, den Frieden einige Zeit lang zu sichern, während jeder mit den Spielern mitfieberte, die ganze Nation zusammenhielt. Dieses Gefühl des "Nationalismus" war 1954 besonders wichtig, da es die erste Fussballweltmeisterschaft nach dem Zweiten Weltkrieg war, und der deutsche Sieg munterte die deutsche Bevölkerung auf, gab ihr die benötigte Kraft und Hoffnung auf einen Neuanfang, einen Wiederaufbau des Landes, eine bessere und friedliche Zukunft. Jedoch hatte damals nur der westliche Teil Deutschlands, die BRD, teilgenommen.

Noch heutzutage schafft es Fussball durch seine Weltmeisterschaft, die ganze Welt um ein Ereignis zu versammeln, sie ermöglicht ein starkes Gefühl des Stolzes auf seine Nation und der Unterstützung. Bei aktuellen WMs trägt man somit oft das Trikot seines Landes und schaut sich die Spiele an, das Turnier wurde so wichtig, dass zu manchen Spielen sogar Präsidenten oder wichtige Politiker kommen, wie z.B Angela Merkel. Der unglaubliche Einfluss auf die Gemeinschaft, den Fussball heutzutage erreicht hat, erklärt auch die übertrieben grosse mediale Aufmerksamkeit dieser Sportart, sowie die Ausnutzung der Spieler in der Werbung und sogar in die Politik.  

Match de football
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